Im zweiten Weltkrieg verschärfte sich der Mangel an Arbeitskräften in den Rotenburger Anstalten mit ihrem Lazarettbetrieb. Die Anstalten setzten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus West-und Osteuropa zu unterschiedlichen Arbeiten ein. Sie waren als Melker, Gärtner, Heizer, in der Nähstube, der Schälküche, der Wäscherei und in der Landwirtschaft tätig.
Die Nationalsozialisten teilten die ausländischen Arbeitskräfte nach ihrem Verständnis in Kategorien ein. Sogenannte Ostarbeiter standen am Ende der Liste. Sie erhielten die schlechteste Bezahlung. Außerdem wurden sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Sie hatten keine Rechte und wurden mit harten Strafen bedroht. Westeuropäische Arbeitskräfte erhielten eine höhere Entlohnung. Sie wurden besser angesehen.
Befunde deuten auf folgendes hin: Ausländische Arbeitskräfte hatten in kirchlichen Zusammenhängen relativ gesehen etwas bessere Lebensbedingungen als etwa in der Industrie.